Rittergut Haus Morp
 
Was riechen Sie? Gras, Blumen, Erde, die frische Luft? Was hören Sie? Schritte auf dem Kies, entfernte Verkehrsgeräusche, Gänsegeschnatter?

Was sehen Sie? Den idyllischen Flusslauf, die Pfauen auf der Wiese, das schmiedeeiserne Tor, die knorrigen Bäume vor dem Haus?
 

Wir leben in einer Zeit, die durch Effizienz und wenig Individualität bestimmt ist. Aber auch in einer Zeit, in der immer stärker Identität eine Rolle spielt. Aber man kann keine Identität und Charakter aus dem Boden stampfen oder wie eine Schablone auflegen. Manche Dinge brauchen Zeit, um sich zu entwickeln und uns nachhaltig zu beeinflussen. Auch wenn wir es nicht auf den ersten Blick sehen oder wollen, so beeinflusst uns doch das Gefühl, Ambiente, ein Raum mit Geschichte. Auch Architektur und Gestaltung beeinflussen uns. Instinktiv sucht man in unserer Zeit der Schnelllebigkeit und des Sich-selbst-ständig-wieder-Überholens nach einem Ort, wo man sich wohl fühlen kann, Kraft tankt, Motivation schöpft, etwas schaffen kann.

Die Geschichte von Haus Morp kann einen wirklich inspirieren. Man taucht ein in den Charakter des Hauses, lässt seiner Phantasie und seinen Gedanken freien Lauf. Es sind die bis zu 12 m hohen Räume, das ständig wechselnde Lichtspiel, das Knarzen der historischen Dielen ab und an, der Blick auf die Wiesen, Gewässer und Bäume. Auch das Geräusch am frühen Morgen, wenn der Kies auf dem Weg knirscht. Wenn sich im Spätherbst morgens langsam der Nebel über dem Rotthäuser Bachbett hebt, wenn im Sommer die Birnbaum-Allee zu einem Spaziergang einlädt.

Es ist ein beeindruckendes Gefühl, dort zu arbeiten und zu leben, wo man sich früher als Ritter verdingt hat, Nonnen gebetet haben oder dass jetzt dort der Schreibtisch, die Staffelei oder der Computer steht, wo vor nicht allzu langer Zeit noch Kühe gemolken wurden. Wer kann schon seinen Lunch idyllisch im Grünen einnehmen und sich nur durch das Gänsegeschnatter ablenken lassen? Es gibt Dinge, die lohnen sich zu erhalten. Dazu gehört unwiederbringbare Architektur und Geschichte. Die geschichtsträchtige Vergangenheit des ehemaligen Rittergutes und landwirtschaftlichen Anwesens Haus Morp lässt sich bis in das 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Das heutige „Morp“ ist als „Morafa“ überliefert und man kann schon den Ursprung, das Moor, heraus hören. Das Wortende steht für Gewässer: Haus Morp war ehemals eine Wasserburg.

Dicht vorbei führte ein historischer Handelsweg, der seit dem Mittelalter „Mauspfad“ genannt wird. So ist er auch heute noch kartographiert. Haus Morp liegt situativ reizvoll inmitten eines Landschafts- und Naturschutzgebietes an der Stadtgrenze zu Düsseldorf. Die Düsseldorfer Innenstadt ist nur 9 km entfernt. Man stellt sich schwerlich vor, eine solche landschaftliche Idylle direkt angrenzend an eine Metropole zu finden. Das Gut liegt wie ein Hufeisen um einen wunderschön gestalteten Innenhof und ist abends stilvoll beleuchtet. Das ganze Anwesen umfasst eine Fläche von 800.000 qm mit einem eigenen Jagdrevier. Pfauen, Fasane, Gänse und Schwäne bevölkern die Wasserflächen und spazieren über die weitläufigen Wiesen. Das unter Denkmalschutz stehende Rittergut ist stilgetreu in aufwendigem Rahmen restauriert worden. Hierbei wurden die Proportionen, Fassaden, Mauern, Balken und Fenster wenn eben möglich erhalten. Im Herrenhaus konnte komplett der alte Stil bewahrt werden, die Bürolofts werden durch eine moderne Infrastruktur unterstützt. Die Räumlichkeiten bestechen durch ihre Höhe, den offenen Charakter, die Helligkeit und die individuelle Aufteilung. Man kann sich vorstellen, dass sich hier diejenigen wohl fühlen, die nicht nur mitschwimmen mit dem Strom und die dennoch nicht den Anschluss verlieren wollen. Es entscheidet nicht nur die Vernunft, sondern auch das Herz und die Phantasie.